9. Hilfsgüter-Konvoi des Stützpfeiler.org.e.v. Lengerich in die Ukraine

Karneval ganz anders in Lengerich und Paderborn! Viele fleißige Helfer/innen packten an bei der Vorbereitung des 9. Konvois der Hilfsorganisation Stützpfeiler in die Ukraine.

11 Fahrzeuge galt es zu bestücken, voll zu laden bis unter die Decke mit wertvollen medizinischen Geräten (z.B. Dialyse, Ultraschall), Medikamenten, Krankenhausbedarf jeglicher Art, Generatoren, Prothesen, Babybedarf, Hygieneartikeln und vielen anderen humanitären Hilfsgütern.

Dieses Mal sind es 11 Fahrzeuge und 11 freiwillige, ehrenamtliche Fahrer und eine Fahrerin, die die Kolonne über Polen in die Ukraine lenken werden.

Es bedarf genauer und oft mühsamer Vorbereitung, Auseinandersetzung mit Behörden, Auslandszulassung der gespendeten Fahrzeuge in Berlin, Zollerklärungen müssen penibelst ausgefüllt werden, Papiere immer wieder kontrolliert und genehmigt werden, Routen und Ausweichrouten müssen erstellt werden und so vieles andere. Ständiger Kontakt zu den Behörden und politischen Ebenen in Polen und in der Ukraine ist selbstverständlich, Listen werden erstellt, Pakete und Geräte in drei Sprachen beschriftet, gestaut und gesichert, Die Fahrer/in brauchen schriftliche Unterlagen und Geld für Notfälle, Ausrüstung und Verpflegung für 3 Tage Hin- und 3 Tage Rückfahrt. Hotels und Ausweichhotels werden angefragt und gebucht. Die Fahrzeuge stehen noch in Lengerich bei Schulte in der Lagerhalle Ringeler Str. bzw. auf dem Betriebsgelände der Firma Maik Menke in Paderborn und dennoch sind schon hunderte von Stunden Vorbereitung von vielen ehrenamtlichen Helfern geleistet worden.

….Und bis es so weit ist, müssen ja die vielen Sach- und Geldspenden gesammelt werden, aufbewahrt, geordnet und gelistet.

Besonderer Dank gilt dabei der Hilfsorganisation Stützpfeiler e.V. in Lengerich, Frau Jutta Schulte und Herrn Maik Menke, der die Aktionen in Paderborn koordiniert und geleitet hat. Stützpfeilerorg. e.V. dankt dieses Mal, neben vielen hunderten Spendern und Helfern besonders der Uniklinik Aachen, der Autovermietung Transrent, Herrn Franz Roeren, Auto Rickert, Wolff Pflegedienste, Altstadtapotheke Lengerich und Herrn von Grünberg, um nur einige der vielen Spender und Helfer von Herzen zu nennen. Auch die ja immer notwendigen Behörden in Deutschland, Polen und der Ukraine haben fast alle mitgezogen. Als Beispiel: In der Ukraine werden die Fahrzeuge vom Militär begleitet bei der Fahrt und beim Umladen, um eventuellen Begehrlichkeiten zu begegnen, auch das muss organisiert werden. Der Dank per Video von Herrn Klitschko war schon da, bevor die Fahrzeuge in der Ukraine angekommen waren.

Am Dienstag, 21.02.2023, kann es früh am Morgen endlich losgehen. Ziel ist es, am Jahrestag des Überfalls durch Russland so viel Gutes in der Ukraine zu tun, wie möglich.

11 Fahrzeuge auf dem Weg in die Ukraine, 5 davon sollen in der Ukraine verbleiben und dort Dienst tun:

  • 1 TLF-Tanklastfahrzeug, gespendet von der Feuerwehr Delmenhorst
  • 3 Rettungsfahrzeuge, gekauft und gespendet von Stützpfeiler org. e.V., darunter eine rollende Intensivstation
  • 1 Mercedes Sprinter Allrad mit Wassertank zum Löschen kleinerer Brände oder zum Transport von (Trink-) Wasser, gespendet von der Firma Maik Menke

Einige der Fahrzeuge gehen direkt ins Kriegsgebiet oder an die Front, was hier aus kriegsbedingten Gründen nicht näher beschrieben werden kann. Die restlichen 6 Transporter kommen wieder nach Deutschland zurück, werden in der Ukraine direkt Krankenhäuser anfahren, werden dort erwartet und auch mit Hilfe Einheimischer entladen bzw. in ukrainische Krankenwagen umgeladen. Der Transport geht dann weiter an genau benannte öffentliche Stellen bzw. Krankenhäuser.

Die Fahrt nach Krakau, dem ersten Übernachtungs- und Sammelpunkt verläuft relativ planmäßig, alle Papiere sind da, die Fahrer/in gut gebrieft und motiviert. Ein Rettungswagen bleibt unterwegs liegen. Dieses Problem kann Frau Schulte von Lengerich aus lösen: ein mobiler Reparaturdienst sucht das Fahrzeug auf, ein Abschleppwagen kommt aus Berlin, der RTW wird bis an die ukrainische Grenze geschleppt, dort von der Ukraine übernommen und repariert. Die Fahrt durch Polen verläuft planmäßig. 2 Kilometer vor der ukrainischen Grenze ist der 2. Sammel- und Übernachtungsort.

Trotz aller Vorbereitungen über Wochen hinweg, trotz Anmeldung und genauer Planung müssen die Fahrzeuge an der Grenze 12 Stunden warten. Sie werden dann mit militärischer Begleitung an einen anderen Grenzübergang geleitet, wo sie schließlich dann im Dunkeln in die Ukraine einreisen dürfen. Nach einem Marathon von über 14 Stunden Fahrt kommen schließlich alle Fahrzeuge nachts  in Lemberg (Lwiw) an.

Freitag wird das erste Krankenhaus, die allgemeine Frauenklinik in Lemberg, angefahren. Viele teure Geräte, dringend benötigt, werden hier ausgeladen, Medikamente, OP-Bedarf, Hygieneartikel, Windeln etc. werden schnell mit Hilfe Einheimischer ausgeladen. 2800 Entbindungen gibt es in dieser Klinik schon zu Friedenszeiten, jetzt sind es erheblich mehr Patientinnen durch die vielen flüchtenden Schwangeren und kranken  Frauen aus dem Osten und Süden des Landes. Die Fenster sind verbarrikadiert, die Straßen weitgehend leer…es ist der Jahrestag des Überfalls.

Schnell sind 5 Transporter aus- und umgeladen und können schon die Rückreise über Polen nach Deutschland antreten. Die anderen Fahrzeuge und ihre mutigen Fahrer fahren weiter nach Osten.

Der Verein Stützpfeiler org.e.V. benötigt für seine Hilfe für Menschen Not in der Ukraine, in der Türkei und im Ahrtal Sach- und Geldspenden. Bitte spenden Sie: IBAN: DE 45 4036 1627 0052 0153 00 mit Spendenzweck. „Ukraine Hilfe“

Sie können auch direkt helfen