„Wir konnten nur unser Leben retten!“
Jutta, Flutbetroffene
„Der Umzug nach Stahlhütte sollte nach vielen Tiefen ein Neuanfang werden!“ Beginnt Jutta (54) zu erzählen. Die Flutkatastrophe hat sie und ihren Lebensgefährten (49) am 14.07.2021 zum frühen Abend auf dem Campingplatz „Stahlhütte“ in Dorsel (Ahrtal) hart getroffen. Gerade frisch auf dem Platz mit dem eigenen Mobilheim (-Haus in Leichtbauweise, welches fest auf einem Platz steht und als Erstwohnsitz dienen kann) Quartier bezogen und den Umzug nahezu abgeschlossen!
Ja, ein Neuanfang sollte es werden! -Die ehemalige Wohnung gekündigt, das gemeinsame Hab und Gut bereits ins neue Heim, in Idyllischer Lage verbracht.
Formal fehlte es nur noch an der Ummeldung des Erstwohnsitzes, doch dann kam alles anders! Die Flutkatastrophe brach über die beiden herein. „Wir konnten nur unser Leben retten…“ beschreibt Jutta den Tag der Flutkatastrophe.
Aufgrund einer schweren Krankheit kann Jutta zeitweise weder laufen, sich bewegen noch sprechen. Sie finanzieren sich beschwerlich mit ihrer Erwerbsunfähigkeitsrente und dem geringen Arbeitslosengeld ihres Lebensgefährten. Der Verlust seines Arbeitsplatzes ist den Auswirkungen der Corona Pandemie geschuldet. Das gebrauchte Mobilheim, welches die beiden jetzt bewohnen, konnten sie sich aus den erhaltenen Soforthilfen wiederbeschaffen und an einem anderen Campingplatz Fuß fassen. Vieles konnten die beiden an ihrem neuen Mobilheim instand setzen, jedoch sind nunmehr die Gelder aufgebraucht. Es fehlt noch an einer Gasheizung (Gas-Durchlauferhitzer für Flüssiggas mit 50 Millibar / Flaschengas) und einem Schlafsofa. Das Geld reicht zuweilen oft nicht, um sich mit ausreichend Lebensmittel auszustatten.
„Wir haben Angst vor dem kommenden Winter, denn Gas ist teuer und unser Heim nicht winterfest!“
Sagt Jutta mit Blick auf den nahenden Winter!
